Es ist Sommer - nur hat es leider der Wettergott noch nicht bemerkt! Ihr Mieter friert. Aber deswegen die Heizung anwerfen? Soll er sich doch lieber ein bisschen dicker anziehen: Strickjacke oder...
...können Sie das wirklich vom Mieter verlangen? Wie warm es in der Mieterwohnung werden muss und warum sich der Mieter nicht auf die Strickjacke verweisen lassen muss, lesen Sie nachfolgend.
Die Heizsaison läuft normalerweise vom 1. Oktober bis zum 30. April. Der Mieter kann in dieser Zeit je nach Belieben die Heizung aufdrehen. Was aber, wenn der Mieter außerhalb dieses Zeitraums friert und es gern etwas wärmer in seiner Wohnung hätte: Muss man dann wegen ihm die Heizung extra wieder anwerfen?
Zu kalt: Ab wann Sie die Heizung wieder anwerfen müssen
"Kommt drauf an", wie lange und wie "kalt" es drinnen ist. Tatsächlich handelt es sich nämlich bei der Heizperiode um keine starre Frist.
Deswegen kann der Mieter auch außerhalb der im Mietvertrag festgelegten Heizperiode darauf bestehen, dass der Vermieter in einem kalten Sommer die Heizung wieder anwirft.
Allerdings gilt es erst als "kalter Sommer", wenn die Zimmertemperatur tagsüber auch nur zeitweise unter 18 Grad Celsius sinkt und absehbar ist, dass die kalte Witterung länger als zwei bis drei Tage anhält.
Dann müssen Vermieter auch außerhalb der Heizperiode für eine warme Wohnung sorgen (AG Schöneberg, Urteil v. 04.02.1998, 5 C 375/97, NZM 1998, S. 476).
Wenn die Heizung nur handwarm wird
Der Mieter dreht die Heizung auf, aber dennoch wird der Heizkörper nur handwarm? Das kann am Außenfühler liegen. Fällt die Außentemperatur unter 20 Grad, springt zwar die Heizung automatisch an und versorgt die Heizkörper in den Wohnungen mit Wärme. Allerdings steht bei knapp unter 20 Grad noch nicht die volle Heizleistung zur Verfügung. Die Heizkörper werden deswegen nur handwarm. Damit soll verhindert werden, dass bei kleineren Temperatursprüngen die Anlage ständig komplett auf- und abgefahren wird. Damit würde zu viel Energie verschwendet.